Das Projekt Versuch über die nachhaltige Ordnung merkwürdiger Dinge umfasst im Rahmen des Programms Fonds Zero der Kulturstiftung des Bundes die Fundus-Digitalisierung des Stadttheater Gießens. In Koproduktion entwickeln wir die Dating App "LiebDing" und den Theaterparkour "Versuch über die nachhaltige Ordnung merkwürdiger Dinge" und gehen mit dem Publikum auf die Suche nach den Geistern in den Fundusobjekten.
Was passiert eigentlich mit Requisiten und Möbeln, die in den Lagern, Korridoren und Archiven des Theaters auf ihren Einsatz warten? Haben sie eine Seele? Sprechen ein Stuhl und ein Mantel über ihre größten Bühnenmomente? Sprechen sie sogar mit uns?
Wir erforschen diese Frage mit der LiebDing App, dabei werden verschiedene Objekte des Fundus zu Akteur*innen, mit denen du interagieren kannst.
Wenn du mit einer Requisite matchst, schreiben Sie nicht nur mit einem Gegenstand, sondern mit dem Gedächtnis des Theaters. Viele verschiedene Mitarbeiter*innen dieses Theaters haben in Interviews ihre Anekdoten und ihr Fachwissen gesammelt und für das Projekt zur Verfügung gestellt. Und mithilfe von KI-Chatbots werden ihre Geschichten zu einem überraschend authentischen Leben erweckt.
Die App LiebDing zeigt, wie Technologie, Nachhaltigkeit und Ästhetik gemeinsam neue Theaterformen erschließen. Und sie lädt das Publikum ein, einen faszinierenden Dialog mit Originalrequisiten zu beginnen und bisher verborgenen Erzählungen zu lauschen. Vielleicht triffst du ja alte Bekannte wieder?
So funktioniert‘s:
1. Mach es dir bequem.
2. Gehe auf die Website: https://liebding.art
3. Wähle ein Profil aus
4. Swipe durch die Charaktere: nach rechts wischen heißt „Gefällt mir“, nach links wischen heißt: „Gefällt mir nicht“
5. Du hast einen Match? Beginne im Chat den Dialog und entdecke die Geschichte hinter den Charakteren.
Das Publikum betritt einen Ort, den sonst nur Eingeweihte kennen: den geheimnisvollen Fundus des Theaters. Doch hier lagern nicht nur alte Kostüme und Requisiten – hier leben die Geister der Theatergeschichte weiter! Jedes Objekt, jede Stoffbahn, jede verstaubte Requisite trägt Erinnerungen in sich. Doch was geschieht mit ihnen, wenn der letzte Vorhang gefallen ist?
Mit jeder Tür, die sich öffnet, beginnt eine neue Begegnung: Ein abgetragenes Probenkostüm hält sich für den größten Star der Bühne und schwärmt von seinen glorreichen Zeiten. Spirituelle Stühle philosophieren über das, was jenseits des Theaterdachs liegt. Eine verwaiste Requisite raunt von einem vergessenen Stück, das niemals aufgeführt wurde.
Versuch über die nachhaltige Ordnung merkwürdiger Dinge ist eine immersive Odyssee hinter die Kulissen, bei der sich die Grenzen zwischen Realität und Inszenierung auflösen. Die Inszenierung beleuchtet zwei zentrale Themen unserer Zeit: Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Der einzigartige Fundus des Theaters Gießen wird dabei zum lebendigen Schauplatz: Hier erzählen Objekte und Kostüme ihre Geschichten und manifestieren die „Geister“ vergangener Inszenierungen.
01.11.2025 Release und Installation LiebDing
04.06.2026 Premiere Versuch über die nachhaltige Ordnung merkwürdiger Dinge
05.06.2026 2. Vorstellung Versuch über die nachhaltige Ordnung merkwürdiger Dinge
Regie: Nina Maria Stemberger | Medienkunst: Birk Schmithüsen | Creative Coding: Meredith Thomas | Stage Design: Anna Cingi | Webdesign: Eleanor Vincent | Klimabeauftragter: Patrick Schimanski | Mitarbeiter des Klimabeauftragten: Jakob Deuter
ist Performancekünstlerin, Choreografin, Theater- und Tanzpädagogin. Sie ist Mitbegründerin der Performance-Gruppe ArtesMobiles. In ihrer Arbeit stellt sie sich immer wieder die Frage, wie Kunst im öffentlichen Raum ein integraler Bestandteil der Entwicklung von Zukunftsperspektiven sein kann und wie sie gestaltet werden kann.
weitere Projekte: FlyingDrinks, BehindWalls, SpeculativeAI, *JU.PI.TER*, MagicDrink, LaBodega, SquareLand
ist Medienkünstler. Seine Arbeiten werden international auf wichtigen Medienkunst Festivals in Frankreich, Holland, Österreich, Spanien und Deutschland gezeigt, darunter die re:publica, der Chaos Communication Congress, das Ars Electronica Festival und das ZKM. Birk Schmithüsen ist Mitbegründer von ArtesMobiles und Flashclash. Für die Zusammenarbeit mit den darstellenden Künsten produziert er interaktive, audiovisuelle Umgebungen mit generativem Sound Design, mehrkanal Ton, Licht Design, Video Projektions Mapping und Motion Tracking. Mit Hilfe der genannten Techniken entstehen immersive Szenerien, mit denen die Performer*innen interagieren und in die die Zuschauer*innen eintauchen können.
weitere Projekte: FlyingDrinks, BehindWalls, SpeculativeAI, *JU.PI.TER*, MagicDrink, LaBodega, SquareLand
(Bühnenbild und Objektdesign) ist eine italienische Designerin und Tüftlerin, die seit 2014 in den Bereichen Theater, Oper und Multimedia-Performance arbeitet und sich auf das Erzählen von Geschichten durch den Raum und den ausdrucksstarken Einsatz von Unordnung, Textur und Materialität konzentriert.
2019 gewann sie den Premio Tragos. Sie lebt derzeit
Mailand und Berlin.
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